Unfallschwerpunkt: Heimburger Berg

Kaum ist der eine Schwerpunkt behoben, folgt der Nächste… und das nur wenige hundert Meter entfernt.
Ja, es ist schon ernüchternd zu beobachten, dass scheinbar die eindeutigsten Verkehrsregeln immer wieder nicht beachtet oder eingehalten werden und sich dadurch ungeahnte Schwerpunkte auftun.
So geschehen am Heimburger Berg, unweit vom Pfeifenkrug.
Hier ereigneten sich im letzten Jahr mehrere schwere Unfälle, teilweise sogar und leider mit tödlichem Ausgang.

 

Doch wo liegt eigentlich das Problem?
Nun, darüber scheiden sich die Geister. Während die Harzer Blitzergruppe eine Kombination aus Vorfahrts- und Geschwindigkeitsproblemen sieht, gibt es auch Stimmen die die Sichtverhältnisse bemängeln.
Es ist wohl eine Summe aus allem. Aber fest steht: es muss gehandelt werden.
Nachdem der Heimburger Berg nun auch in die sog. Unfallkommission als Schwerpunkt mit aufgenommen wurde, war auch der Landkreis indes nicht untätig.
So wurde für den Kreuzungsbereich Tempo 50 angeordnet und die Geschwindigkeit somit herabgesetzt.

 

Parallel dazu, schaltete sich die Blitzergruppe ein
Ende letzten Jahres suchte Blitzergruppengründer Behrendt das Gespräch mit den Behörden und bezog auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Blankenburg mit ein.
So lud er zu einem Vorort-Termin zum Gespräch. Anwesend waren neben dem Landkreis auch die Polizei, die Landesstraßenbaubehörde, die Stadt Blankenburg und die Feuerwehr.
Gemeinsam verschaffte man sich einen Überblick, lies die letzten Fälle Revue passieren und tauschte sich über eventuell mögliche Maßnahmen aus.
Die Ideen der Blitzergruppen-Mitglieder waren weit gefächert. Von Ampeln über stationäre Blitzer bis hin zu einem Kreisverkehr mangelte es nicht an möglichen Lösungen.
Als erste Maßnahme bot Behrendt an, einer seiner LED-Tafeln zur Verkehrsmessung einzusetzen, um so zum einen die Wirksamkeit der neuen 50-Begrenzung und zum anderen die generelle IST-Situation der Kreuzung zu dokumentieren.
So wurde eine LED Tafel für mehrere Wochen installiert und zeichnete anonyme Daten auf, welche in einem Folgetermin besprochen werden sollten.

 

Die Auswertung ergab,
dass 44,5% der Fahrzeugmessungen zu schnell waren. Allerdings muss man erwähnen, dass mit zu schnell alle Fahrzeuge gemeint sind, die mindestens 51 km/h fuhren.
So war die Durchschnittsgeschwindigkeit, ausschließlich im Kreuzungsbereich, bei 48,09km/h – während die LED-Anzeige der Tafel deaktiviert war.
Wenige Wochen später wurde die Anzeige aktiviert und mahnte mit eindeutigen Warnzeichen und „Unfallschwerpunkt“ Meldungen. Das Ergebnis: die Durchschnittsgeschwindigkeit sank auf 45,09km/h.
Der schnellste Verkehrsteilnehmer wurde mit 118 km/h aus Richtung Heimburg gemessen. Hierbei kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine mögliche Einsatzfahrt eines RTW’s oder der Polizei handelte.

  • Zeitraum: 28 Oktober – 16. Dezember 2021
  • Gemessene Fahrzeuge: 64288
  • Gemessene Max-Geschwindigkeit: 118 km/h
  • Geschwindigkeitsverhältnis:
    Normbereich: 55,5%
    zu schnell: 44,5%
  • Durchschnittliche Geschwindigkeit:
    LED Anzeige aus: 48,09 km/h
    LED Anzeige an: 45,09 km/h
    Gesamt: 47,07 km/h

Als Resümee bleibt festzustellen, dass 44,5% ein unbefriedigender Schnitt ist.
Dies zum Anlass trafen sich alle Beteiligten am 22. März um weitere Maßnahmen zu besprechen.
Dabei wurden drei Maßnahmen abgeleitet, welche nun geprüft werden.

  1. So wird die Polizei häufiger vor Ort Messungen durchführen. Blitzen für die Prävention.
  2. Die Blitzergruppe, wie auch die Stadt Blankenburg, streben des Weiteren eine Erweiterung des 50 Bereichs mittels Versatz des 50-Schildes an.
  3. Die Landesstraßenbaubehörde will prüfen, ob die Sichtverhältnisse durch Pflanzenbewuchs und Bäume gestört und verbesserungswürdig sind.
 

Nach einer erneuten Begehung
um eine mögliche, neue Position des 50-Schildes zu finden, hieß es dann erstmal wieder warten.
Denn nach dem wir unsere Ideen besprochen haben, müssen innerbehördliche Wege eingehalten werden.
Kurze Zeit später ging dann aber die Anordnung zur Umsetzung des Schildes vom Landkreis an die Landesstraßenbaubehörde, welche einige Wochen später das Schild um ca. 150m Richtung Heimburg versetzte.

Wenngleich die vermeintlich bessere Lösung beispielsweise ein Kreisverkehr wäre, ist dies ein weiterer Schritt um die Situation zu verbessern. Durch die Ausweitung der 50-er Zone haben Verkehrsteilnehmer nicht nur die Chance besser und schneller zu reagieren, sondern auch die Verkehrsüberwachung kann jetzt präventiv Fahrzeuge aus der Heimburger Richtung messen.

Jetzt gilt es abwarten. Wenn die Unfallzahlen bleiben wie sie zu Letzt waren, werden wir die Gespräche wieder aufnehmen.